Ceesy&Teesy

100 Tage Jupiter

Wir mussten es tun. Uns blieb in Ceesys 300 Grad warmen Zimmer nichts anderes übrig, als das alte Keyboard vor dem Schrank zu bemerken. Die Langeweile trieb uns in der Hitze oft zu Dingen, die man unter normalen Umständen wahrscheinlich für uninteressant gehalten hätte. Die ersten Beats waren zu unserer Überraschung dezent mehr als grottenschlecht. Wir standen kurz vor dem Aus. Vor dem Ruin. Wieder eines dieser kurzlebigeren Vergnügen, die man bei uns des Öfteren zu erleben schien. Skateboarden, Drehbücher, Baggiehosen. Doch wer Ceesy kennt, weiß auch wie Ceesy tickt. Dinge werden nicht ausprobiert. Dinge funktionieren einfach. Ein paar Wochen später standen Mischpult, Mikrofon und Keyboard im Schrank hinter dem Vorhang und warteten auf die ersten Zeilen, die heute unsere Welt bedeuten. Rappen war nie sein Ding. Der Stift fing an, der Stift hörte auf. Allein die Musik hinter den Versen löste in ihm eine unglaubliche Faszination aus und gab ihm dieses gewisse Etwas, das ich an ihm tausendmal mehr schätze als seine Vorliebe für Horrorstreifen. Ich meine, wem soll ich das erklären? Ich hab 3 Straßen weiter den Menschen gefunden, der mir in unendlich vielen Belangen so ähnlich ist, wie kein Freund es je sein könnte.

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In diesem Moment ziehen wir in 2010 unsere Bahnen und wissen nicht, wohin es uns in 2 Jahren verschlägt und doch gilt jetzt nichts anderes, als den Moment auszukosten und jede einzelne Minute aufzusaugen. Es fällt nicht leicht sein Innerstes nach außen zu kehren und Menschen daran teilhaben zu lassen, wenn man es auch mit Oberflächlichkeit schafft, Erfolg zu erreichen. Und wer sagt einem, wann Schluss ist? Nach den Juno Stories hab ich die musikalischen Talente eines Yves Baakes (Ceesy) erschöpft gewusst und sah der Zukunft mit Stirnrunzeln entgegen. Die Verkäufe waren noch in vollem Gange, verlangten sogar Eilpakete nach Sachsen und Nordrheinwestfalen und überspielten eine gewisse Zeit lang den Gedanken an das Bevorstehende. Doch wer Ceesy kennt, weiß auch wie Ceesy tickt. Ich kenne Ceesy. Das nächste halbe Jahr wurde zum besten der 38 vorherigen. Wir schrieben, wir sangen, wir rappten, feierten und tranken, während keiner von uns zu bemerken schien, dass aus zwei vier und aus vier sieben wurden. Das Ergebnis ist auf dem Banner zu sehen. Von links nach rechts: Saubi, Andi, Teesy, Ali, Ceesy, Weami, Schache. Die Junos.

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Freundschaft hält dein Leben auf dem Laufenden. Trübsal wird nicht als solches hingenommen. Freude wird geteilt und aufs Doppelte wiedergegeben. Nebenbei machten wir Musik, die alles bisher dagewesene mit großem Mund verschlingt. Und zum ersten Mal sind Träume doch zum Greifen nah. Vielleicht passiert es dieses Jahr, vielleicht nächstes. Vielleicht nie. Aber diese 100 Tage kann uns keiner nehmen. Dieser Abschnitt ist Geschichte, für jeden einzelnen von uns. Leben ist Liebe.

Liebe.

Toni Mudrack

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